Freitag, 18. Januar 2013

"rgtn" postet ... zu:
 
D E A T H B E D - I

Die eigene Hand an der Wange. Fast geschockt stelle ich fest, dass ich genau diesen Sommer vor der Wiederaufnahme meiner "Buddhismus-Studien" angefangen hatte genau in dieser Stellung zu schlafen. Einmal mit der Handinnenfläche der rechten Hand zur Wange, ein anderes Mal mit der Handaussen- fläche der linken Hand (auf der rechten Seite liegend) zur Wange, was mir das seltsame Gefühl verschaffte, von einem anderen berührt zu werden.

Es ist klar, dass ich, nachdem ich  j e t z t über diese Stellung mehr weiss jedes einzelne Mal, wenn ich diese Haltung einnehme - und das geschieht seit einem halben Jahr gewohnheitsmässig - ebenso gewohnheitsmässig an die buddhistische Bedeutung denke. Fehlt noch die "korrekte" Position des linken Arms.

Was ist davon zu halten? - Jeden Abend werde ich, wie ein Mönch, der das lernen musste, umsetzen musste als Vorschrift, an den Tod gemahnt - im buddhistischen Kontext.

Was für ein Geschenk!

Die Meditation über den Tod, oder über das sukzessive Wegfallen der Sinne und der Gedankentätigkeit erinnert mich an das Bodhidharma-Wort "Offene Weite, nichts von heilig".

[ Ich bestehe hier weiterhin auf einer sehr privaten Beschäftigung und "Auslegung" "buddhistischer Ideen" und schreibe das hier dennoch noch so, als müsste ich mich gleichsam dafür entschuldigen. 
Das passt zu meiner Beschäftigung mit "Sünde" im buddhistischen Zusammenhang. [ >>> BCA II - "Sündenbekenntnis"] ]

In welchem Rahmen bewegt sich das Gefühl, eine Sünde, ein Vergehen begangen zu haben? Es läuft jede einzelne menschliche Existenz auf genau einen Punkt zu: Den einzelnen privaten Tod. Bis auf Weiteres postuliere ich, dass im einzelnen privaten Tod auf jeden Fall eine "Onepointedness" gegegeben sein muss, und wenn es in der letzten 10tel-Sekunde nach allen "Nahtod"-Erfahrungen wäre. Jedes einzelne menschliche Leben zeigt auf diesen einen Punkt, den Tod. Allein die Rede vom "danach" ist bedingt durch das Bewusstseinskonzept einer linearen Zeit und verbietet sich von selbst. Soviel aber kann behauptet werden: Es wird einen Zustand geben, in dem ich nichts mehr sehe, höre, rieche, taste, in dem ich nicht mehr sprechen werde können, weil die Zunge anfängt zu verfaulen ... usw. - da ist erst mal Schluss auf einer gewissen Ebene - soweit reicht das Bewusstsein ... und es sollte auch so weit reichen zu erkennen, dass der "Raum", der dann "übrig" bleibt etwas zu tun hat mit dem Bodhidharma-Wort. [ Hier bitte ich den geneigten Leser dieser Zeilen, mir zu helfen, die originalen Schriftzeichen dafür zu finden. ]

Es handelt sich schon bei dieser "Weite" ... und das ist auch nicht das richtige Wort dafür, wie man in Hakuins "Acid comments on the heart sutra" nachlesen kann ... bei dieser "Weite" müsste es sich um etwas handeln, das schon im Hier-und-Jetzt erlebbar wäre. - Ist das nicht auch der Kernpunkt im Zenwort, "Wenn du Zazen übst, steig in dein eigenes Grab"? - Sich in dieses "Gefilde" wagen ... und von dort aus weitermachen, das immer mitschwingen lassen. Kann daraus sozusagen der "Todesswing" entstehen? - Der Tod oder die Tatsache des Todes im Leben nicht nur als Tröster, sondern als Spender des "eigentlichen Lebens"? - oder ist man dann - lol - als Z O M B I E unterwegs!?!


... recht frisch und munter kommt er da noch daher! - die Augen schaun etwas müde ... und ... er schielt! - Die Statue steht in Penang / Malaysia - ich war dort - es war der erste buddhistische Tempel in meinem Leben ...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen